Yoga Sequencing Tipps für neue Yogalehrer:innen
Der Start als neue Yogalehrer:in kann sowohl aufregend als auch etwas überwältigend sein. Eine der wesentlichen Fähigkeiten, die du entwickeln solltest, ist die Kunst, effektive und angenehme Yogasequenzen zu gestalten. Eine gut geplante Sequenz verbessert das Gesamterlebnis für deine Schüler:innen, so dass die Yoga Praxis auf körperlicher, geistiger und wirken kann. Hier möchten wir dir einige unserer wichtigsten Tipps geben, die dich dabei unterstützen, durchdachte und wirkungsvolle Yogasequenzen zu gestalten, die deinen Schüler:innen in Erinnerung bleiben werden.
Wähle ein Thema oder einen Schwerpunkt
Jede Yogasequenz sollte ein klares Thema oder einen Schwerpunkt haben. Das kann eine Peak Pose sein, auf die du hinarbeitest, ein anatomischer Schwerpunkt auf einem bestimmten Körperbereich (z. B. Hüften, Schultern), ein bestimmter Aspekt der Asanas (z. B. Gleichgewicht, Flexibilität oder Kraft), ein philosophisches Konzept (z. B. Ein Yama oder Niyama) oder ein energetisches Thema (z. B. Die Chakren oder Prana-Vayus).
Ein Thema hilft dir, einen stimmigen Flow zu schaffen und deine Schüler:innen während der gesamten Praxis bei der Stange zu halten. Beginne mit einem Thema, dass du kennst und magst, und beginne so deine Sequenz zu gestalten.
Suche die Yoga Posen aus
Wenn du die Posen für deine Sequenz auswählst, frage dich immer, warum du sie auswählst. Stehen sie in direktem Zusammenhang mit etwas, das deine Schüler:innen an diesem Tag lernen sollen? Bereiten sie auf Posen vor, die später in der Sequenz vorkommen? Oder sind sie ein Ausgleich zu den vorhergehenden Haltungen? Die Auswahl der Asanas und ihre kohärente Anordnung ist der rote Faden, der sich durch deinen Unterricht zieht. Mit den von dir ausgewählten Posen und Pranayama-Übungenerwecken machst du dein Thema lebendig, so dass es für deine Schüler:innen erlebbar wird.
Beginne mit Zentrierung und Aufwärmen
Beginnen deine Sequenz mit Zentrierungstechniken wie tiefer Atmung oder Meditation, um den Schüler:innen zu helfen, aus ihrem Alltag in den gegenwärtigen Moment zu kommen. Danach folgt ein sanftes Aufwärmen, das die wichtigsten Muskelgruppen anspricht und den Körper auf die intensiveren Haltungen vorbereitet.
Progressiv aufbauen
Beim Sequencing geht es darum, von einer Pose zur nächsten zu gelangen. Beginne mit leichteren Posen und gehe allmählich zu anspruchsvolleren über. Diese Progression hilft, Verletzungen vorzubeugen, und ermöglicht es den Teilnehmer:innen sich allmählich an komplexere Haltungen heranzutasten.
Gleichgewicht und Gegengewicht
Schaffe immer Balance zwischen Posen, die Kraft aufbauen, und Posen, die die Flexibilität erhöhen. Biete für jede Aktion eine Gegenaktion an, um das Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten. So würdest du zB in einer Klasse mit dem Schwerpunkt Vorbeugen auch Twists zum neutralisieren und ein paar sanfte Rückbeugen anbieten um Balance zu schaffen. Das verhindert nicht nur die Überlastung bestimmter Muskelgruppen, sondern fördert auch das Gefühl von Harmonie (Sattva) in Köper und Geist.
Atem und Alignment
Schaffe Bewusstsein für den Atem in deinen Stunden. Koordiniere die Bewegungen mit dem Ein- und Ausatmen, um die Verbindung zwischen Geist und Körper zu vertiefen. Und achte auf die anatomisch richtige Ausrichtung in jeder Asana, für eine sichere und gesunde Yogapraxis und um die volle Wirkung jeder Asana spürbar zu machen.
Integriere Variationen und Modifikationen
Nicht alle Schüler:innen haben das gleiche Maß an Flexibilität oder Kraft. Biete Variationen und Modifikationen für jede Haltung an (zB mit Props) damit deine Sequenz für alle zugänglich ist. Dies schafft einen inklusiven Raum, so dass sich Yogis aller Level und Fähigkeiten wohl fühlen können. Bleibe flexibel und passe deine Sequenz immer an die Bedürfnisse deiner Schüler:innen und den Gegebenheiten vor Ort an.
Lass Zeit für Pausen und Savasana
Gib deinen Schüler:innen Optionen, sich während der Praxis auszuruhen in der Kindshaltung oder im Fersensitz. Annimiere sie, stets auf ihren eigenen Körper zu hören und lass zwischendurch Momente der Stille zu, damit deine Teilnehmer:innen nachspüren können. Beende deine Klassen immer mit einem entspannenden Savasana, so dass sich die volle Wirkung der Praxis auf allen Ebenen entfalten kann.
Übe deine Sequenz
Zum Schluss und vielleicht am wichtigsten: Üben deine Sequenz immer zuerst selbst, um in deinem eigenen Körper zu spüren, ob sie physisch und energetisch Sinn ergibt und die die Abfolgen besser zu merken. Achte auf deine Übergänge und darauf, nicht zu viele Posen auf einer Seite zu unterrichten. Wenn du deine Sequenz praktiziert hast, nimm dir einen Moment Zeit, um dich hinzusetzen und sie dann zu visualisieren, gehe sie ein paar Mal in deinem Kopf durch, bevor du sie unterrichtest. So fällt es dir leichter, dich daran zu erinnern und mit Selbstvertrauen und Klarheit zu unterrichten.
Das Erstellen von Yogasequenzen ist ein kreativer und fluider Prozess, der ein tiefes Verständnis sowohl für die Praxis als auch für deine Schüler:innen erfordert. Gerade als neue Yogalehrer:in solltest du dir Zeit nehmen, deine Sequenzen sorgfältig zu planen und zu gestalten. Mit der Zeit wirst du so die Fähigkeit entwickeln, Sequenzen zu kreieren, die nicht nur physisch stimmig und sicher sind, sondern auch inspirierend und sich somit positiv auf das geistige und seelische Wohlbefinden deiner Teilnehmer:innen auswirken.
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